Fest Allerheiligen
und erste Gelübde

Am 1. November feiert die Kirche das Fest aller Heiligen – d.h. nicht nur derer, die offiziell zu Heiligen erklärt wurden, sondern aller Menschen aus allen Zeiten und Nationen jeden Alters, die das Ziel der himmlischen Herrlichkeit erreicht haben. Dieses Fest möchte uns jedes Jahr ermutigen, mehr und mehr in das große Geheimnis hineinzuwachsen – Gottes Plan der Heiligkeit für jeden Menschen.

Für uns Schwestern Jesu hat dieser Tag noch eine andere Erinnerung. 1957, in der Zeit des Kommunismus, begann der Gründer unserer Gemeinschaft, P. Robert Kunert SJ im Geheimen sein Ordensleben in der Gesellschaft Jesu. Das Ordensleben ist ein besonderer Weg zur Heiligkeit, der nichts anderes ist als eine tiefe Vertrautheit mit Christus in seiner treuen Nachfolge, in der wir unser ganzes Leben lang wachsen sollen. An diesem Tag vor zwei Jahren begann Barbora Šebestová den Weg des Ordenslebens in unserer Gemeinschaft. Am heurigen Allerheiligenfest endete ihr zweijähriges Noviziat und so konnte sie ihre ersten Gelübde ablegen.

Zur hl. Messe in der Kirche St. Anna in Olomouc, die Mons. Ladislav Švirák für uns feierte, kamen zahlreiche Schwestern aus allen Kommunitäten. Gemeinsam staunten wir, was der Herr in den letzten zwei Jahren im Leben unserer neuen Mitschwester getan hat. Mons. Švirák erinnerte in der Predigt daran, dass eine Weihe, egal wie groß sie ist, immer auf der Tatsache beruht, dass Gott der Erste war, der sich jedem von uns in Christus geweiht hat. Von dieser bedingungslosen Liebe ausgehend ist es notwendig, immer weiterzumachen, keine Angst vor dem eigenen Versagen zu haben und unter allen Umständen weiterzugehen.

Nach der Ablegung der Gelübde erhielt die Novizin ein silbernes Brustkreuz, ein sichtbares Zeichen ihrer Weihe und Zugehörigkeit zur Gemeinschaft, sowie eine Kerze, die sie ermutigen soll, Christus, das Licht der Welt zu bringen, wohin sie auch geht.

Und da es außerdem Herz-Jesu-Freitag war, beendeten wir die feierliche Liturgie mit Anbetung, Litanei und sakramentalem Segen. Wir erlebten fast greifbar, dass der Herr selbst im Mittelpunkt der gesamten Feier stand.

 

Beim gemeinsamen Mittagessen hatten wir Gelegenheit zu Begegnung und Austausch sowie Sr. Barbora zu gratulieren, deren Freude zu erleben sehr erfrischend war. Die Anwesenheit aller österreichischen Schwestern war nicht nur für die jüngste Schwester eine wertvolle Aufmerksamkeit, sondern auch ein Geschenk für jede von uns. Deo gratias für alle Gnaden dieses Tages!

 
 

„Die Wenigsten erkennen, was Gott ihnen tun würde, wenn sie sich ihm ganz überließen.“
(Hl. Ignatius von Loyola)