Geistliche Berufung

Berufung

Jeder junge Mensch sehnt sich nach Liebe und einem erfüllten Leben und es gibt viele Wege, die er einschlagen kann. So manchem legt Gott die Sehnsucht nach einem tieferen Leben mit ihm und für ihn ins Herz. Das ist die leise Stimme im Inneren, die Schritt für Schritt die Saiten des Herzens zum Klingen bringt. Manchmal verstummt sie scheinbar und meldet sich dann wieder. Wenn ein junger Mensch die Einladung zu einer geistlichen Berufung hört, braucht es meist eine längere Zeit des Gebetes und der Begleitung um zu erkennen, ob der Ruf von Gott kommt und wohin er führt. Es ist nicht einfach, welchen Weg man einschlagen soll um den Traum zu erfüllen, den Gott von seinem Leben träumt.

 

 

„Jesus geht mitten unter uns, wie er es in Galiläa tat. Er geht auf unseren Straßen, er bleibt stehen und schaut uns in die Augen, ganz ohne Hast. Sein Ruf zieht an, fasziniert. Heute jedoch lassen die Unruhe und die schnelle Abfolge so vieler Reize, die auf uns einstürmen, keinen Raum für jene innere Ruhe, in der man den Blick Jesu wahrnimmt und seinen Ruf hört. … Suche vielmehr jene Räume der Ruhe und Stille, die es dir möglich machen, nachzudenken, zu beten, die Welt um dich herum klarer zu sehen. Dann wirst du zusammen mit Jesus erkennen können, welche deine Berufung auf dieser Erde ist.“ (Papst Franziskus, Christus vivit 277)

 
 

 Geweihtes Leben

Die Berufung zum geweihten Leben ist die Einladung zur Nachfolge Christi auf dem Weg der evangelischen Räte der Armut, der Keuschheit und des Gehorsams. Damit sie Wirklichkeit werden kann, muss der junge Mensch Mut und Bereitschaft haben, die Einladung anzunehmen, und er muss auch verschiedene Voraussetzungen haben. Wenn er sich auf diesen Weg begibt, entweder in eine Ordensgemeinschaft, für eine andere Form des geweihten Lebens oder ins Priesterseminar, wird er Schritt für Schritt erkennen, ob diese Lebensweise etwas für ihn ist, ob er darin die Freude findet. Falls ja, wird er allmählich heranreifen zu einer vollen und dauerhaften Entscheidung.

Gnade Gottes

Geistliche Berufungen sind eine Gnade Gottes. Der hl. Johannes Paul II. hat sie die „Seele der Kirche“ genannt. Ohne sie würden jene fehlen, die den Menschen das Wort Gottes weitergeben und durch die Gott in den Sakramenten kommt. Es würden jene fehlen, die mit ihrem Leben auf die ewigen Werte hinweisen und von der Nähe und Liebe Gottes Zeugnis ablegen, indem sie sich Christus ganz schenken.